Miraphone 282 oder Melton 2011

Bin auf der Suche nach einer neuen 3/4 B-Tuba. Nun hab ich mir zwei in die nähere Auswahl genommen . Zum einen die Miraphone 282a und zum anderen die 2011 von Melton.
Wer hat Erfahrung mit einer dieser Tuben und kann mir die Vor-bzw. Nachteile der einzelnen aufzeigen.
Grüße

Moin,

die 2011 gibt´s bekanntlich in drei Varianten:
- 2011 TA, Howard Johnsons alter Mahillon-Tuba nachempfunden
- 2011 FA, front action Pumpventile (besitze ich selbst)
- 2011 RA, mit Drehventilen.

Ich mag den Klang meiner Hupe sehr, er kommt bei der "Bierzeltmusik" und bei grooviger Unterhaltungsmucke bestens zur Geltung.
(Satt, kernig, agile Ansprache, sichere Höhe... halt alles, wofür die großen Kübel NICHT gebraucht werden)
Der vierte Ventilzug ist mit der linken Hand super zu erreichen, so dass H und Fis zum STimmen gebracht werden können.
Das einzige was mich nervt:Man hat ständig Wasser im Gerät, und trotz der vielen Wasserklappen kommt es nur dann zuverlässig heraus, wenn man den betroffenen Zug zieht oder die Hupe dreht. Letzteres ist natürlich ein cooler Showeffekt.
Schön kompakt, leicht zu tragen und zu spielen, braucht nicht so wahnsinnig viel Luft...
Die Hupe macht das, wofür sie gebaut wurde, echt gut.

Die Miraphone kenn ich nicht persönlich.
Gruß Hans

Danke Hans für die Antwort,
ich bevorzuge jedoch eherDrehventile.
Jetzt würde mich interessieren welche der beiden Tuben in der Höhe besser anspricht,da ich auch mal gerne eine Oktave höher den Hochbass unterstützen möchte.
Die beiden Tuben scheinen ja nicht gerade so sehr verbreitet zu sein , bei erst einer Antwort.

Hallo matsehol,
wenn's noch nicht zu spät für eine Stellungnahme zu Deiner Frage ist: Ich spiele u. a. eine Melton 2011 RA, also mit Drehventilen. Zunächst, ob der Ton satt, kernig, beweglich, elegant oder brummig ist, hängt natürlich auch vom Mundstück ab. Für satte, tiefe Töne nehme ich das Perantucci-83+, das aber nach meinem Empfinden viel Luft braucht. Mein Universalmundstück ist Perantucci-64. Kürzlich habe ich mir noch ein Denis Wick 2186L gekauft, mit dem ich aber noch nicht vertraut bin. Und was die Frage der Höhe angeht: Ich spiele gelegentlich auch die "Normallage", die Organisten würden das "Acht-Fuß" nennen, also das, was die Bassposaune spielt. Natürlich kann man, wenn die Lippen noch einigermaßen intakt sind, auch Quietschtöne hervorbringen, also vom 12. Naturton (auf der Bb-Tuba klingend f' = F4) an aufwärts. Aber was soll's! Sofern die Bassstimme nicht über klingend b (B3) hinausgeht, kann man die Stimme mit der Kontrabasstuba durchaus spielen. Auf meiner Melton ist das jedenfalls kein Problem, allerdings suche ich dann das Mundstück so aus, dass meine Tuba in dieser Lage nicht zu dominant ist, sondern mehr einen Ton wie ein Fagott hat. Bewährt hat sich hier das Mundstück Melton 18, das mit der Tuba geliefert wurde.
Die Miraphone 282 habe ich bei Thoman ausprobiert. OK! Für die Melton habe ich mich dann mehr "aus dem Bauch heraus" entschieden, bin aber in der Praxis - Symphonieorchester, Posaunenchor, Brass Band - absolut bestätigt worden. Ein wunderbares Instrument!
Ein Problem habe ich immer noch mit der Intonation, also die berüchtigten Töne H  und tiefes E. Ums Triggern werde ich wohl nicht herumkommen. Aber wie soll das auf der Melton 2011 gehen? Ich schaffe das nicht, was Hans schreibt, dass ich mit der linken Hand den "vierten Ventilzug super erreichen kann", außer wenn ich die Tuba abgesetzt habe. Hans, wie verrenkst Du Deinen linken Arm? Und dann geht der Zug auch noch so schwerfällig und zäh, dass ich ihn unmöglich beim Spielen schnell raus- und reinziehen kann. Benutze ich die falsche Schmiere? Was empfiehlst Du?
Das fragt
Johannes

Ich habe beide Tuben 2010 ausprobiert und mich dann für die Melton 2011FA entschieden, weil ich den Ton viel schöner und runder fand. Die 282 klang für mich sehr (zu) hell. Die 2011 FA ist eine prima allround-Tuba.
lg Gerd

matsehol schrieb:Bin auf der Suche nach einer neuen 3/4 B-Tuba. Nun hab ich mir zwei in die nähere Auswahl genommen . Zum einen die Miraphone 282a und zum anderen die 2011 von Melton.
Wer hat Erfahrung mit einer dieser Tuben und kann mir die Vor-bzw. Nachteile der einzelnen aufzeigen.
Grüße

Hallo matsehol!

Ich kann die Melton nur empfehlen. habe sie nach langer Suche und ausprobieren nun auch gekauft (Musikmesse beim Deutschen Musikfest Chemnitz) und bin jeden Tag neu begeistert und absolut zufrieden:bounce:. An sich sind beide Tuben sehr ähnlich, auch qualitativ und preislich liegen beide sehr nah beeinander. Für mich war letztlich auch die Anordnung und der Abstand der Drücker entscheidend, da ich relativ kurze Finger habe und mit der Melton einfach besser klar kam. Intonationsmäßig und Klangtechnisch sind beide sehr gut, was nicht heißt, dass man "sein" Exemplar nicht anspielen sollte. Wenn Du Dir das nicht zutraust, nimm einen erfahrenen Tubaspieler mit. Schließlich geht es doch um einen recht großen Wert. Viel Erfolg noch und viel Spaß dann auf deiner "Neuen"!

LG Jürgen