Tuba lernen?!

Hallo zusammen,
zum Thema 'Tuba lernen' hätte ich auch eine Frage:
ich spiele seit einigen Jahren Klarinette und möchte jetzt auf Tuba umsteigen, weil unser Orchester auf diesem Register Mitgliederschwund
hat. Ist der Umstieg von Holz auf Blech schwer und was ist besser: Violinschlüssel oder Bass-Schlüssel?

Auf Antworten bin ich sehr gespannt. Gruss klabass

Hallo!
Eigentlich ist der Umstieg von Blech auf Holz nicht schwer. Man muss sich nur an die größere Luftmenge gewöhnen. Und natürlich an einen anderen Schlüssel. Auf alle Fälle würde ich den Bassschlüssel lernen, die Tuba wird sowieso tiefer notiert als (vergleichsweise) die Klarinette, das heißt, man muss sowieso neue Noten lernen. Es gibt Spieler, die von Bb-trompete (transponierte Schreibweise) auf Tuba wechseln, bei denen bleibt dann die Griffweise gleich, wenn sie im Violinschlüssel lesen, der ist dann auch für die Tuba transponiert geschrieben.
Ich hoffe, das war irgendwie deutlich.
Gruß
Wolfram Krumme, Deutsches Tubaforum e.V.

Hallo Wolfram, die Antwort war sogar gut verständlich. Von einem Musikkollegen wurde mir geraten,ich solle doch im Violinschlüssel bleiben weil es dann einfacher zu spielen wäre.
Ich muss dann sowiso einen Lehrer nehmen, der wird mir schon sagen was Sache ist.

Hallo,

mein Tip: es wird sich lohnen, Basschlüssel zu lernen.
Begründung:
- ist WESENTLICH weiter verbreitet für Tuba-Anwendungen
- Du mußt keine Sonderwünsche äußern, falls Du mal bei ´nem anderen Verein aushelfen sollst
- GESAMTE Posaunenchor-Literatur basiert auf Baßstimme im gleichnamigen Schlüssel
- ist kaum zusätzlicher Aufwand, da Du sowieso einen Haufen neu zu lernen hast. (Tonerzeugung, Luftführung, Atmung, Lesen der Literatur, Aufgabe im Ensemble...)
Glaub mir, das mit dem neuen Notenschlüssel ist bis dahin die geringste Deiner Sorgen.

Am besten, Du fügst den Baßschlüssel Deinen bisherigen Kenntnissen HINZU, statt zu versuchen, den Violinschlüssel zu "verlernen".

Gruß Hans

Hallo Klabass,

ich würde 100% den Bassschlüssel empfehlen, da mir hier in Mitteleuropa außer echten Brass Bands niemand einfällt, der Tubastimmen in Bb (Violinschlüssel) verwendet. Alle anderen spielen aus dem Bassschlüssel. Du müsstest sonst alle Noten selber umschreiben, was viel Arbeit macht. Alternativ würde das jemand anderes für dich übernehmen, was aber mit der Zeit sehr nervt (ich weiß wovon ich rede, ich habe „echte“ Trompeter im Euphonium/Tuba-Ensemble sitzen, die sich weigern, aus etwas anderem als Violinschlüssel zu spielen).

Gruß, Jochen

Hallo JoCologne,

Du bist wirklich nicht zu beneiden.
Ich an Deiner Stelle würde versuchen, diesen Leuten mal klar zu machen, was sie da eigentlich von Dir verlangen.
Gib ihnen mal ein 2-seitiges Stück mit einem Haufen Noten drin mit der Aufgabe, dieses einfach nur ABZUSCHREIBEN.
z.B. weil der Kopierer kaputt sei.
Dann frag sie mal, ob sie bereit wären, das von nun an für ALLE Noten zu machen, die sie bekommen.
Wenn sie Dich dann entgeistert anstarren: mach inen klar, daß es GENAU DAS ist, was sie ständig von Dir verlangen.
Von mir aus kannst Du auch mal andeuten, daß es Leute gibt, die sich mit solcher Arbeit Geld verdienen...

Menschen MIT Charakter sind einer solchen Argumentation zugänglich.
Gruß Hans

PS: Glückwunsch zur HoJo 2011FA. Ich selbst habe genau diese Hupe inzwischen auch, und bin sehr zufrieden.

Hallo an alle,

ich übe jetzt schon drei Monate und zwar im Bassschlüssel. Es ist wirklich nicht so schwer wie ich am Anfang gedacht habe.
Da ist es schon schwieriger den richtigen Ton zu treffen, meistens kommt er etwas zu spät.
Vielen Dank für die Ratschläge.

Gruss klabass

Hallo Klabass,

Viel Spaß beim Lernen.
Wie sieht´s aus, hast Du einen Lehrer ?
Zu den spät ansprechenden Tönen: Ferndiagnose per Internet ist natürlich unmöglich.
Dennoch kurz mal ein Tip:
- Es KÖNNTE sein, daß Du dem Instrument zunächst eine "falsche" Frequenz mit dem "BUZZ" Deiner Lippen anbietest.
Dann muß das Instrument durch Resonanz Deinen Lippen erstmal eine geeignete Schwingfrequenz "aufzwingen", bevor ein gescheiter Ton erklingt.
Sowas verzögert den Start eines Tons bzw. macht ihn undeutlich.
Gute Übung hierzu: übe mal nur mit Mundstück und Stimmgerät. Einfach bloß irgendwelche langsamen Melodien. Konzentriere Dich darauf, Töne und Intervalle "aus dem Stand" zu treffen.
Das ist so ähnlich wie Pfeifen lernen.

Mit der Zeit prägt sich Deinem Kleinhirn die zu einer bestimmten Frequenz benötigte Lippenspannung ein. Dein "Frequenzangebot", mit dem Du den Ton in der Tuba startest, passt dann besser zum gewünschten Ton, dieser spricht sauberer und schneller an.
Wohlbemerkt: das ist jetzt ein reiner Schuß ins Blaue. Wirklich weiterhelfen kann Dir nur jemand, der Dir live zuhört.

Gruß Hans