Aufbau einer 3 Ventil Tuba

Hallo!

Leider habe ich zu diesem und ähnlichen Themen garnichts gefunden; also hier die Frage:

Ich habe eine drei Ventiltuba und dachte eigentlich, daß sie harmonisch gestimmt sei, weil zwischen den Ventilen einige kleine Bögen sind.

Wenn man so mal rechnet, dann kommt man doch zu dem Ergebniss, daß man mit drei Ventilen acht verschiedenen längen erstellen können muß, und die sollten doch eingentlich dafür reichen, eine Leitung für 1,3 bereitzustellen.

nun mußte ich aber feststellen, daß mein C gar nicht stimmt.

Wie kommts?

Carsten

Soweit ich weiß ist die Ventilverbindung 1-3 (und übrigens auch 1-2-3) für Tuben eine sehr schwere Kombination und bei vielen Tuben in der "Grundstimmung" (ohne Trigger oder andere Veränderungen am Stimmbogen) nicht rein gestimmt. Ich selbst hatte diese Problem auch auf 2 B-Tuben, was sich aber durch ständiges Üben und das damit verbundene Anpassen der Lippenstellung beim C gegeben hat. Besser sind Tuben mit 4 Ventilen, da das 4. Ventil diese Kombination ersetzt und somit speziell auf C, H, F und E gestimmt werden kann.

Hallo zusammen,

je länger die Rohrlänge, desto länger muss die Verlängerung sein, um die gleiche Tonhöhenveränderung (z. B. einen Ganzton tiefer) zu erreichen. Das ist physikalisch so und nicht zu ändern. Zu den Grundlagen habe ich schon bei der Anfrage "Frage an F-Tuba Bläser mit B&S Modellen" geschrieben.

Wenn der Zug am Dritten Ventil (1 1/2 Ganztöne Verlängerung) für die 2-3-Griffe (insb. Fis und Cis) stimmen soll, ist er deshalb für das C und insb. das H zu kurz. Wer ein viertes Ventil an der Tuba hat, kann dies für das C optimieren, dann ist rechnerisch nur noch das H (dann auf 2-4) zu hoch. Alternativ kann man einen benutzten Ventilzug bei diesen Tönen herausziehen (Trompeten haben deshalb in der Regel einen Trigger beim 3. Ventil), oder man lässt den Ton "hängen", bläst ihn also bewusst tief. Auf jeden Fall ist es wichtig, den Zug am dritten Ventil so weit heraus zu ziehen, dass die Töne auf 2-3 nicht zu hoch sind. Dann ist ggf. auch das C schon besser. Allgemein ist wichtig, dass die Ventilzüge nicht einfach voll eingeschoben sein sollten, abhängig von der Intonation (Kontrolle mit dem Gehör oder Stimmgerät) müssen diese in der Regel ein Stück heraus. Auch dann wird das H besser. Soweit die Theorie.

In der Praxis kommt dazu, dass die Tuben alle mehr oder weniger nicht 100%ig "in sich" stimmen und dass die Tuben nicht alle gleich gut "losgehen". Und für die Luft wird es auch nicht eben leichter, wenn sie mehrere Ventile durchfließen muss. Schließlich sammelt sich in den Instrumenten Schmodder u. ä., wenn diese nicht regelmäßig gereinigt werden (vgl. Beitrag "Innenreinigung der Tuba"). Die Töne C und H auf der B-Tuba spechen deshalb oft nicht besonders gut an bzw. man spürt einen höheren Widerstand und Fortissimo klappt dort nicht so gut. Zuletzt kann es auch Probleme geben, wenn die Ventile nicht richtig eingestellt sind, so dass nicht die volle Ventilbohrung zur Verfügung steht. Bei Drehventilen kann man zur Kontrolle den unteren Ventildeckel abschrauben. Wenn die dann sichtbare untere Ventilplatte richtig eingesetzt ist (an deren Rand gibt es eine Markierung, die mit der Markierung am Außenrohr übereinstimmen muss), muss die Kerbe in der Ventilmitte beim Drücken und Loslassen des Ventils mit den beiden Kerben in der unteren Ventilplatte übereinstimmen. Falls nicht, müssen die Korken oder Gummis auf der Oberseite des Ventils angepasst werden.

Also: Tuba mal innen reinigen, kontrollieren, üben, ggf. Ventilzüge kurzfristig herausziehen und auch mal schauen, ob man eine Tuba findet, bei der die Töne besser ansprechen.

Viele Grüße
Subwoofer